Luciafest in Schweden: Das traditionsreiche Lichterfest zur Winterzeit

Als Gegenstück zum weit über die Grenzen Skandinaviens bekannten Mittsommerfest soll das Luciafest, das hauptsächlich in Schweden gefeiert wird, Helligkeit und Freude in die dunkle Jahreszeit bringen. Namensgeberin des Feiertags ist die heilige Lucia, deren Name übersetzt "die Leuchtende" oder "Lichtträgerin" bedeutet. Für viele Schweden läutet das Fest alljährlich den Beginn der Weihnachtszeit ein.

Wann ist Lucia Tag?

Der Lucia Tag wird traditionell am 13. Dezember gefeiert. Das Datum geht zum einen auf den Gedenktag der Heiligen Lucia zurück und zum anderen markierte es lange Zeit den Tag der Wintersonnenwende. Vor der Einführung des gregorianischen Kalenders im 16. Jahrhundert war nämlich der 13. Dezember der kürzeste Tag des Jahres und nicht wie heute der 21. Dezember.

In den vergangenen hundert Jahren entwickelte sich das Luciafest in Schweden zu einem festen Feiertag mit eigenen Gebräuchen und Ritualen. Populär wurde der Feiertag in ganz Schweden, nachdem eine Stockholmer Zeitung 1927 eine Lucia bzw. Lichtkönigin wählte. Und noch heute wird die offizielle Lucia von Schweden im Rahmen eines Schönheitswettbewerbes gekürt.

Wie wird das Luciafest gefeiert?

Hauptfigur des traditionellen Lichterfestes ist die heilige Lucia oder Luzia, deren Rolle heute meistens von der ältesten Tochter der Familie übernommen wird. Als Lucienbraut verkleidet weckt sie ihre Familienmitglieder am Morgen des 13. Dezember. Zur Verkleidung der Lichtkönigin gehören neben einem langen, weißen Gewand und einer roten Schärpe um die Taille auch die traditionelle Lucien-Krone: ein mit Kerzen verzierter Kranz aus Preiselbeerzweigen. Zum Frühstück gibt es am Lichterfest traditionell frisch gebackenes Safranbrot, den sogenannten Lussekatter, Pfefferkuchen und Glögg, schwedischen Glühwein.

Da das Luciafest in Schweden kein gesetzlicher Feiertag ist, beginnen die Feierlichkeiten bereits am Morgen in der Familie und werden im Laufe des Tages auf den Kindergarten, die Schule und teilweise auch den Arbeitsplatz ausgeweitet.

In vielen Regionen Schwedens werden zudem Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren zur örtlichen Lucia gewählt. Sie ziehen im Rahmen der Feierlichkeiten begleitet von Sternen- und Kerzenträgern in einem Festumzug durch Schulen, Kindergärten und Altenheime. Bis zum Mittsommer des Folgejahres ist die Lucia dann zu Gast bei weiteren Festlichkeiten des jeweiligen Ortes. Dieser Brauch kann beispielsweise mit der Wahl der Weinköniginnen in manchen Deutschen Regionen verglichen werden.

Wer war die heilige Lucia?

Die heilige Lucia, die noch heute mit dem Luciafest geehrt wird, lebte laut Überlieferungen im 3. Jahrhundert nach Christus in Syrakus, im heutigen Sizilien. Sie war die Tochter einer angesehenen römischen Familie und wandte sich nach dem frühen Tod ihres Vaters dem Christentum zu. Das war allerdings gefährlich für die junge Lucia, denn es war die Zeit der Christenverfolgung und aus diesem Grund hielt sie ihren Glauben selbst vor ihrer Mutter geheim.

Als Lucia nun mit einem Heiden verheiratet werden sollte, zögerte sie ihre Verlobungsfeier immer weiter heraus, bis sie schließlich ihrer Mutter von ihrem Keuschheitsgelöbnis erzählte. Als ihre Mutter schwer erkrankte unternahm Lucia mit ihr eine Wallfahrt, bei der die Mutter geheilt wurde und ihrer Tochter daraufhin erlaubte, die geplante Hochzeit abzusagen und als Nonne zu leben.

Mit dem Erbe ihres Vaters kümmerte sich Lucia von nun an um die Armen und versorgte auch verfolgte Christen, die sich in den Katakomben der Stadt versteckt hielten. Der Legende nach trug Lucia einen Kranz mit Kerzen auf dem Kopf, um den Weg zu beleuchten, während sie Lebensmittel in den Händen trug.

Um Santa Lucia, wie die heilige Lucia auch genannt wird, ranken sich zahlreiche Legenden und Mythen. Als gesichert gilt, dass sie am 13. Dezember in ihrer Heimatstadt als Märtyrerin starb, weil ihr verschmähter Verlobter sie als Christin anzeigte. Die rote Schleife, die noch heute fester Bestandteil der Verkleidung der Lucienbräute ist, soll dieses Schicksal versinnbildlichen.

Nach Lucias Vorbild:

Mit Kerzen mehr als nur Licht spenden

Nach dem Vorbild der heiligen Lucia möchten auch wir Hoffnung schenken. Aus diesem Grund spenden wir jedes Jahr einen Teil unserer Einnahmen für den guten Zweck. Hier erfährst du mehr über unser aktuelles Spendenprojekt.